Was, wenn eine Biografie von aussen gesehen nur aus Schmerz und Wunden besteht?
Vor einiger Zeit sprach ich mit dem Lyriker Rainer René Mueller in Heidelberg über sein Leben und seine Kunst. In weiten Teilen dieses Gesprächs hörte ich meinem Gegenüber fast nur noch sprachlos zu – ich wusste nicht, ob ich etwas sagen sollte und falls überhaupt, ob ein Wort überhaupt angebracht wäre.
Mit der Zeit spürte ich glücklicherweise eine Entkrampfung der Situation auf beiden Seiten: Für Rainer René Mueller war es eine Möglichkeit, einmal mehr über sein vergangenes Leid und erlittenes Unrecht zu erzählen und vielleicht das eine oder andere wegzugeben; für mich eine Chance, meinem Gegenüber den Raum zur Entdeckung neuer, bisher unbekannter Gefühlswelten zu schenken, darunter auch solchen, die eine gewisse Heilung oder zumindest ein Überwachsen (C.G. Jung) der Narben der Vergangenheit zulassen könnten.
Ein Teil dieses bewegenden Interviews erschien vor kurzem in der Jüdischen Allgemeinen in Berlin. Siehe dazu: https://www.juedische-allgemeine.de/unsere-woche/keine-kompromisse-2/
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